Politische Institutionen und kollektive Entscheidungen in pluralistischen Gesellschaften
Forschungsbereich 2
Ein Teil dieses Forschungsbereichs umfasst ein Projekt, das sich mit den Auswirkungen politischer Institutionen auf die öffentliche Politik befasst. Insbesondere interessieren wir uns für die Rolle der Institutionen für die Anreize zur Entscheidung, Politiker zu werden, und dafür, wie diese Anreize von individuellen Merkmalen wie Geschlecht oder unterschiedlichen Hintergründen abhängen. Dazu gehören auch Forschungsfragen, wie sich solche Anreize zum Eintritt in die Politik auf die Qualität der politischen Eliten und die politischen Ergebnisse auswirken. Siehe z. B. “Honesty and Self-Selection into Cheap Talk.”
Ein weiterer Teil dieser Forschung befasst sich mit der theoretischen Analyse von Wahlregeln und deren Anwendung auf empirische Daten von Regionalwahlen. Dazu gehört die Untersuchung der empirischen Relevanz verschiedener theoretischer Ergebnisse aus der Social Choice Theorie und der praktischen Komplexität von Wahlregeln. Siehe "Does the Rule Matter? A comparison of preference elicitation methods and voting rules based on data from an Austrian regional parliamentary election in 2019" oder "Evaluative Voting or Classical Voting Rules: Does it make a difference? Empirical evidence for consensus among voting rules".
Ein Schwerpunkt liegt auch auf axiomatischen und algorithmischen Ansätzen der kollektiven Entscheidungstheorie. Insbesondere beschäftigen wir uns mit normativen Fragen wie der gerechten Aufteilung von unteilbaren Gegenständen oder der Rangfolge von Objektmengen. Siehe "Using the Borda Rule for Rankings Sets of Objects" oder "Two-Person Fair Division of Indivisible Items: Bentham vs. Rawls on Envy".