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Richard Sturn und Gerhard Wohlfahrt

Der gebührenfreie Hochschulzugang und seine Alternativen. (Juristische Schriftenreihe Bd. 146) Verlag Österreich 2000, rd. 400 Seiten, ISBN 3-7046-1425-4.

"Education, education, education". Diese Parole — vom politischen Trendsetter Tony Blair öffentlichkeitswirksam propagiert — rückte ein wichtiges Faktum ins allgemeine Bewußtsein: Bildung hat in den Neunzigern wieder höchste Priorität, nachdem der Bildungsexpansion der sechziger und siebziger Jahre vielerorts eine Phase der Ernüchterung und Skepsis gefolgt war. Freilich: Dies heißt nicht, daß den vorhandenen Strukturen und Institutionen des Bildungssektors Kritik erspart bleibt. Von dieser Kritik ist besonders die Struktur der Hochschulfinanzierung betroffen. Besonders heftig wird der gebührenfreie Hochschulzugang attackiert. Dieser sei eine Sünde wider die Prinzipien marktwirtschaftlicher Effizienz. Außerdem zahlten einkommensschwache Nichtakademiker mit ihren Steuern den viel einkommensstärkeren Akademikern teure Gratis-Studien. Oder wie es überpointiert formuliert wurde: "The stupid many are being taxed to help increase the income of the clever few."

Im Gegensatz zu einer weithin ideologisierten Debatte prüfen die Autoren dieses Buches die Argumente gegen den gebührenfreien Hochschulzugang vor dem Hintergrund wichtiger Befunde und Modelle der modernen Bildungsökonomie. Ihr Resultat ist nicht eine Empfehlung für oder gegen ein bestimmtes Modell der Hochschulfinanzierung, sondern eine nüchterne Abwägung der Vor- und Nachteile von Modellen wie Akademikersteuer oder kreditfinanzierten Studiengebühren nach australischem Vorbild im Vergleich zum Status quo. Dabei tritt zutage, daß viel von der Kritik am gebührenfreien Hochschulzugang nicht allgemein haltbar ist. Einiges erweist sich fast als Mythos, der von vielen kritiklos akzeptiert wurde, weil er nur zu gut in ein Weltbild paßte, das staatlichem Engagement grundsätzlich skeptisch gegenübersteht. Gerade die vielfach propagierten perversen Verteilungswirkungen von Arm zu Reich und von Nichtakademikern zu Akademikern stellen sich bei sachgerechter Analyse in überraschendem Licht dar. Dies wird anhand detaillierter und aktueller Verteilungsstudien auf der Basis österreichischer Daten mit teils neuer Methodik gezeigt. Aber auch in Hinblick auf die Effizienz wird ausführlich die Bedeutung von Differenzierungen aufgezeigt, die manche vollmundigen Aussagen über die Vorteile einer Marktlösung mehr als problematisch erscheinen lassen. In Hinblick auf das Ziel der Chancengleichheit wird eine gemischte Erfolgsbilanz der österreichischen Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte präsentiert und analysiert.

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